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Allgemeine Information |
Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 16 Wilhelm-Fraenger-Archiv |
Dat. - Findbuch: | 1916 - 1997 |
Vorwort: | Biographische Angaben
Wilhelm August Ludwig Fraenger * 05.06.1890 in Erlangen +19.02.1964 in Potsdam
1900 - 1910 Humanistisches Gymnasium in Erlangen, Ingolstadt, Kaiserslautern 1910 - 1917 Universität Heidelberg (Kunst-, Kultur- und Literaturgeschichte, Volkskunde) 1913 Goldene Medaille der Universität Heidelberg, Philosophische Fakultät für die akademische Preisaufgabe: "Arnold Houbraken, der Geschichtsschreiber der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts und die Maßstäbe seiner Kunstkritik" ab 1914 Mitgliedschaft und Tätigkeit im Heidelberger Kunstverein 1917 Promotion am Kunsthistorischen Institut der Universität Heidelberg 1918 - 1927 freischaffend, Publikationen und Vorträge an der Mannheimer Kunsthalle 1919/21 Fraenger gründet die „Gemeinschaft“, eine Art Gegenuniversität, der auch Carl Zuckmayer, Carlo Mierendorf und Theodor Haubach angehören. Dort inszeniert er u.a. gemeinsam mit Heinrich George Kokoschkas Dramen 1920 Heirat mit Gustel Esslinger ab 1925 Herausgabe des "Jahrbuches für historische Volkskunde" 1927 - 1933 Direktor der Mannheimer Schloßbibliothek, danach freier Mitarbeiter am Südwestdeutschen Rundfunk unter Wolfgang Frommel. Fraenger wird politisch motiviert aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums entlassen. Mitglied und Schriftführer der Mannheimer Bibliophilen Gesellschaft, Delegierter der Volkskunstkommission des Völkerbundes, Mitglied des PEN-Clubs 1937 Heinrich George, Freund und Intendant der Schillertheaters Berlin stellt Fraenger als dramaturgischen Berater ein 1943 Fraenger wird ausgebombt und zieht nach Päwesin/Brandenburg 1945 Bürgermeister der Gemeinde Päwesin, Eintritt in die KPD 1946 - 1947 Stadtrat der Stadt Brandenburg und Leiter des Volksbildungsamtes Brandenburg, Gründungsmitglied und Direktor der Brandenburger Volkshochschule 1947 Ausschluß aus der SED wegen Mitarbeit beim Rundfunk in Frankfurt a.M., 1935-37, wegen Mitarbeit bei Heinrich George und Mitgliedschaft von Gustel Fraenger in der NSDAP-Frauenschaft 1946 - 1949 2. Vorsitzender des Kulturbundes Brandenburg (Havel) 1948 Diplom des Volksbildungsministeriums des Landes Brandenburg als Leiter der Sing- und Spielschar des Kulturbundes, Wirkungsgruppe Brandenburg: Landes- und Zonenentscheid der „Deutschen Volkskunsttage 1948“ 1947 - 1948 Schriftleiter der Landesleitung des Kulturbundes 1947 - 1952 freischaffender Wissenschaftler, Publikationen zu Hieronymus Bosch und Matineen am Renaissance-Theater Berlin 06.10.1949 Das Volksbildungsministerium Thüringen bietet ihm die Direktion des Goethe-Nationalmuseums in Weimar an. Fraenger lehnt ab. 1952 - 1964 Mitarbeiter und stellvertretender Direktor am Institut für Volkskunde der Akademie der Wissenschaften. Forschungsauftrag: Jörg Ratgeb Fraenger zieht nach Potsdam, In der Aue 45 12.03.1952 Berufung in das Komitee der Dritten Deutschen Kunstausstellung durch den Vorsitzenden des Staatlichen Komitees für Kunstangelegenheiten, Holtzhauer, Dresden 10.07.1952 Mitglied in der Sektion für Völkerkunde u. deutsche Volkskunde an der Akademie der Wissenschaften. 03.1952 - 1964 Mitglied des Deutschen Schriftstellerverbandes 10.1952 - 1964 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler 1955 Berufung zum Professor 1960 Verleihung des Großen Vaterländischen Verdienstordens in Bronze Kauf des Hauses Tschaikowskiweg 4, 14480 Potsdam. Das Haus kann erst nach dem Tode Fraengers von seiner Familie 1970 bezogen werden. 15.06.1961 Wahl zum Ordentlichen Mitglied der Klasse für Sprachen, Literatur und Kunst an der Akademie der Wissenschaften 1962 Fraenger übernimmt den Vorsitz der DEHIO-Kommission zur Herausgabe des „Handbuchs der (...) Kunstdenkmäler für die DDR
Forschungsschwerpunkte: Kunst und Volkskunde/Volkskunst; Hieronymus Bosch, Jörg Ratgeb, Matthias Grunewald, Dürer, Komik und Groteske, Neuruppiner Bilderbogen etc.
Bestandsgeschichte Nach dem Tod von Wilhelm Fraenger im Jahr 1964 wurde dessen Nachlass von seiner Witwe Gustel Fraenger (gestorben 1978) sowie seiner Pflege-Tochter Ingeborg Baier-Fraenger geordnet und für Veröffentlichungen genutzt. Die Unterlagen verblieben im Wohnhaus der Familie in Potsdam, Tschaikowskiweg 4. Im Jahre 1992 wurde die Wilhelm-Fraenger-Gesellschaft e.V. gegründet. Ingeborg Baier-Fraenger (sie starb 1994) wollte mit der Gründung sicherstellen, dass das Wilhelm Fraenger-Archiv in Potsdam auch nach ihrem Tode erhalten bleibt, weiter erschlossen wird und der Wissenschaft offensteht. In den darauffolgenden Jahren erfolgte vor Ort die Erfassung eines Teils der Unterlagen mit finanzieller Unterstützung der Volkswagenstiftung in einem Archivverzeichnungsprogramm. 2013 übernahm das Brandenburgische Landeshauptarchiv die Bibliothek sowie das Wilhelm Fraenger-Archiv, ergänzt um Nachlasskorrespondenzen von Ingeborg Baier-Fraenger und Unterlagen der Wilhelm-Fraenger-Gesellschaft. Hier erfolgte eine Katalogisierung des Buchbestandes und Verzeichnung des Fraenger-Archivs. Gemäß Nr. 5 des Depositalvertrages vom 25.2.2016 verbleiben alle Nutzungsrechte beim Depositar und nur mit dessen Zustimmung kann das Archiv Dritten Nutzungsrechte einräumen. |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 762 Akte(n) |
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Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA, Rep. 16 Wilhelm-Fraenger-Archiv Nr. |
Benutzungsbeschränkung: | Enthält auch Verzeichnungseinheiten, für die Benutzungsbeschränkungen aufgrund Gesetzeslage bestehen. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Archivar |
Physische Benützbarkeit: | § 11 BbgArchivG |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=1732557 |
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