|
Allgemeine Information |
Angaben zu Inhalt und Struktur |
Signatur: | 731 SED KL |
Titel: | Rep. 731 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) - Kreisleitungen |
Vorwort: | Organisationsgeschichte Die SED war im April 1946 aus der Vereinigung von KPD und SPD hervorgegangen und konnte sich in der SBZ mittels aktiver Unterstützung der sowjetischen Besatzungsmacht zur führenden politischen und gesellschaftlichen Kraft entwickeln. Auch innerparteilich hatte sich ein Wandel vollzogen, so konnte sie sich als marxistisch-leninistische "Partei neuen Typus" etablieren, deren zentrale Leitungsorgane über die absolute Entscheidungsbefugnis verfügten. Auf Betreiben der SED beschloss die Volkskammer der DDR am 23. Juli 1952 das "Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der Staatlichen Organe in den Ländern der DDR". Mit der Bildung von Bezirken und der Auflösung verfassungs- und gesetzgebenden Organen der Länder sowie der Einführung des Prinzips des demokratischen Zentralismus als verbindlichem Organisationsprinzip staatlicher Organe und gesellschaftlicher Organisationen waren die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die SED ihre Einflusssphäre in allen Bereichen des Staates und der Gesellschaft festigen und zum auf der 2. Parteikonferenz beschlossenen allmählichen Aufbau des Sozialismus in der DDR übergehen konnte. Dafür waren mit dem Übergang zur Planwirtschaft seit 1947 schon volkswirtschaftliche Grundlagen geschaffen worden. In Anlehnung an die administrative Umstrukturierung wurde entsprechend den Vorgaben der zentralen Parteiführung auf der vom 27. - 29. Juni 1952 tagenden Delegiertenkonferenz der SED-Landesleitung Brandenburg die Auflösung derselben und die Bildung der drei Bezirksleitungen Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam beschlossen. Die SED dominierte das politische und gesellschaftliche Leben in der DDR. Ihr Führungsanspruch wurde in der 1968 novellierten Verfassung der DDR legitimiert. Seit 1972 wurde der Ministerrat der DDR gesetzlich verpflichtet, den Politbürobeschlüssen Folge zu leisten. Der Aufbau des Sozialismus in der DDR vollzog sich dabei nicht nur unter Ausschaltung der oppositionellen Kräfte außerhalb der SED, er war auch mit Repressionsmaßnahmen gegen die Mitglieder selbst verbunden. Der zentralistische Staats- und Gesellschaftsaufbau in der DDR und die hegemoniale Stellung der SED konnten politische Krisen wie den 17. Juni 1953 oder die Wirtschaftskrise 1960 nicht verhindern. Trotz der daraufhin eingeleiteten Reformmaßnahmen, der Abschottung gegenüber den westlichen Industriestaaten, die im Mauerbau 1961 gipfelte, und der Einleitung und Durchführung vielfältiger sozialpolitischer Maßnahmen konnte die SED-Führung die bestehende Abwanderungsbewegung der Bevölkerung durch die "Republikflucht" noch ihren Machterhalt auf Dauer sichern. Die mit der "Ära" Gorbatschow und den damit verbundenen Reformbestrebungen in der UdSSR, dem wichtigsten Bündnispartner und bis dahin uneingeschränkten Vorbild der Staatspartei, führten zu einem tiefgreifenden Wandel in der Gesellschaft, zu einer Emanzipationsbewegung breiter Bevölkerungskreise, die im Herbst 1989 in offenen Protestveranstaltungen gegen das Regime mündeten. Den daraufhin einsetzenden gesellschaftlichen Veränderungen in der DDR konnte sich auch die SED, deren Führungsposition relativ rasch zurückgedrängt wurde, nicht entziehen. Die starre doktrinäre Haltung der Parteiführung gegenüber "Glasnost" und "Perestroika" hatte auch unter vielen Mitgliedern einen Bewusstseinswandel hervorgerufen. So traten zum Ende des Jahres 1989 unzählige SED-Mitglieder aus der Partei aus. Auch ein Kaderwechsel in den Führungsebenen des ZK, dem Politbüro und in den Bezirks- und Kreisorganisationen konnten weder den Machterhalt der SED sichern noch die massenhaften Parteiaustritte, die zur Auflösung vieler Grundorganisationen führten, verhindern. Im Dezember 1989 wurde auf Beschluss der Volkskammer der DDR der Hegemonialanspruch der SED als Verfassungsgrundsatz gestrichen. Die SED bildete sich auf einem Sonderparteitag im Dezember 1989 zur SED/Partei des demokratischen Sozialismus (PDS) um. Seit Februar 1990 führte sie nur noch die Bezeichnung PDS. Die bestehenden Bezirksorganisationen lösten sich nicht auf, sondern wurden zu Landesorganisationen umgebildet. Bestandsgeschichte Das Schriftgut der Kreisleitungen der SED wurde in den Zentralregistraturen aufbewahrt und alle fünf Jahre dem Bezirksparteiarchiv zur ständigen Aufbewahrung übergeben. Der Überlieferungszeitraum erstreckte sich von 1946 bis 1989. Durch die Verwaltungsreform 1952 wurde eine Veränderung der Kreiseinteilung vorgenommen. Es kam zur Auflösung der alten Kreise und zur Bildung neuer Kreise. Im Einzelnen setzten sich die neuen Kreise ab 1952 aus Teilen der alten Kreise zusammen. Die Übergabe an das BLHA erfolgte 1992 auf der Grundlage eines zwischen dem LV der PDS und dem BLHA geschlossenen Vertrages. |
|
Angaben zur Benutzung |
Benutzungsbeschränkung: | Enthält nur Verzeichnungseinheiten, für die Benutzungsbeschränkungen aufgrund Gesetzeslage bestehen. |
|
|
Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
|
URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=1765631 |
|