Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 35G KZ Oranienburg |
Dat. - Findbuch: | 1933 - 1950 |
Vorwort: | Geschichte des Konzentrationslagers
Das KZ Oranienburg wurde am 21. März 1933 von der SA-Standarte 208 als erstes KZ in Preußen auf dem Gelände der alten Brauerei in der Berliner Straße in Oranienburg errichtet. Zu den dort inhaftierten Gefangenen gehörten die politischen Gegner des sich etablierenden NS-Regimes, vor allem Mitglieder von KPD, SPD und Gewerkschaften aus Berlin und dem Regierungsbezirk Potsdam, darunter zahlreiche Reichstags- und Landtagsabgeordnete. Auf der Grundlage der „Reichstagsbrandverordnung“ wurden sie unter „Schutzhaft“ gestellt. Die Lagerverwaltung und die Bewachung übernahmen SA-Mannschaften. Im Mai 1933 wurde das KZ durch den Regierungspräsidenten in Potsdam anerkannt und seiner Aufsicht unterstellt, wobei die SA neben staatlichen Polizeibeamten weiterhin als „Hilfspolizei“ im Lager verblieb. Mit der Auflösung anderer „wilder“ Konzentrationslager im Bereich des Regierungsbezirks Potsdam im Frühsommer 1933 wurden die Gefangenen aus diesen Lagern in das KZ Oranienburg überstellt. Die Häftlinge des KZ waren einem Lagerregime ausgesetzt, in dem der Arbeitseinsatz, das Exerzieren und der „Sport“ unter den Bedingungen von Strafen, Schikanen und Misshandlungen des Wachpersonals eine zentrale Rolle spielten. Nach dem Herrichten des Lagers führten Häftlinge Straßen-. Bahn- und Wasserbau- sowie Forstarbeiten im Auftrag der Stadt Oranienburg aus. Außerdem bestanden Außenkommandos des KZ u. a. beim Bau der SA-Führerschule in Börnicke (Kr. Osthavelland) und auf dem Gut Elisenau bei Blumberg. Im Zusammenhang mit dem sogenannten „Röhm-Putsch“ und der Entmachtung der SA übernahm Anfang Juli 1934 SS-Personal die Bewachung des Lagers. Nach der Entlassung von Häftlingen und der Überstellung der verbliebenen Häftlinge in andere Gefängnisse und Lager, u. a. in das KZ Lichtenburg Mitte Juli 1934, wurde das KZ Oranienburg am 31. Juli 1934 geschlossen. Bis dahin waren insgesamt ca. 3000 Gefangene im KZ Oranienburg inhaftiert. Mindestens 16 Gefangene, unter ihnen der Anarchist und Schriftsteller Erich Mühsam, überlebten das KZ nicht.
Bestandsgeschichte
Die Akten wurden 1993 vom Bundesarchiv an das BLHA abgegeben und hier 1994 verzeichnet. |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 3,96 lfm; 75 Akte(n) |
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Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA, Rep. 35G KZ Oranienburg Nr. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=26924 |
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