Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 75 Lederfabriken Kirchhain/NL |
Dat. - Findbuch: | 1890 - 1948 |
Vorwort: | Firmengeschichte
Der Gerbermeister Albert Hollmigk gründete 1905 in der Kleinstadt Kirchhain, Niederlausitz, die "Lederfabrik Albert Hollmigk", deren Produktion bis in die zwanziger Jahre sehr gut lief und sich die Firma stetig vergrößern konnte. Zu den Fabrikaten zählten Loh- und Chromgarne, Schafs-, Kalbs- und Ziegenleder, Weißleder ungewaschene und fabrikgewaschene Wolle. Zum Unternehmen gehörten auch sechs Arbeiter- und Angestelltenhäuser. Der Sohn von Albert Holmigk, Walter, stieg ebenfalls ins Ledergeschäft ein. Er übernahm die Geschäfte als Inhaber der "Lederfabrik Albert Hollmigk". Im Oktober 1931 gründete er daneben die "Kirchhainer Fell- und Wollhandlung GmbH" und ließ sich als Geschäftsführer ins Handelsregister eintragen. Gegenstand des Unternehmens bildete der Handel mit Häuten und Fellen, Halb- und Fertigfabrikaten sowie Gerbstoffen und anderen Produkten der Lederindustrie. Auch diese Firma entwickelte sich schnell zu einer Größe in der Lederfabrikation. 1934 verfügte die Firma über 27 Maschinen und 99 Beschäftigte. Am 1. Januar 1937 wurde die GmbH in eine Einzelfirma umgewandelt. Der Firmenname lautete seitdem "Walter Hollmigk, Fell- und Wollhandlung, vormals Kirchhainer Fell- und Wollhandlung GmbH". Als Unternehmer war Walter Hollmigk Alleininhaber beider Firmen, sowohl der Lederfabrik, als auch der Fell- und Wollhandlung, die man als wirtschaftliche Einheit sehen konnte. Während des Zweiten Weltkrieges war die Lederfabrik ein wichtige Zulieferer für die Wehrmacht. Besonders spezialisiert war sie auf die Stahlhelminnenlederherstellung. Auch nach dem Krieg ging die Produktion weiter. Zu den Haupterzeugnissen zählten Oberleder, Bekleidungsleder, Futterleder und Porteteuilleleder. Die Belegschaft halbierte sich jedoch. 1947 wurde die Firma aufgrund des Befehls Nr. 124 der SMAD enteignet und von der Provinzialregierung Mark Brandenburg übernommen. Zu einer Veränderung der technischen Leitung kam es zunächst nicht. 1948 wurden die "Albert Hollmigk KG, Kirchhain" und die "Städtische Lederfabrik, Kirchhain", beide durch Befehle der SMAD in volkseigene Betriebe umgewandelt, zu einer Firma unter dem Namen "VEB Kirchhainer Lederfabriken", Kirchhain zusammengefaßt. Bis Oktober 1950 gehörte die Firma zur Vereinigung volkseigener Betriebe (Z) Lederherstellung, Dresden. Später erfolgte eine Rechtsträgeränderung zur Vereinigung volkseigener Erfassungs- und Aufkaufbetreibe für tierische Erzeugnisse, Berlin. Die Lederherstellung wurde durch den VEB Lederfabrik Kirchhain weitergeführt.
Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde 1976 vom Betriebsarchiv der VEB Lederfabrik Kirchhain, Doberlug-Kirchhain an das Brandenburgische Landeshauptarchiv abgegeben und beinhaltete verschiedene Lederfabriken, wie z. B. der Kirchhainer Fell- und Wollhandlung und der Städtischen Lederfabrik Kirchhain, Lederfabrik Illgenstein. Die Akten wurde im Jahre 2001 verzeichnet und technisch bearbeitet. Sie bilden nun einen zusammengefassten Bestand unter der Bestandsbezeichnung Rep. 75 Lederfabriken Kirchhain. |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 0,33 lfm; 23 Akte(n) |
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Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA, Rep. 75 Lederfabriken Kirchhain Nr. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=51955 |
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