75 NUC; Rep. 75 Niederlausitzer Ueberlandcentrale Calau (NUC); 1895-1949 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 75 Niederlausitzer Ueberlandcentrale Calau (NUC)
Dat. - Findbuch:1895 - 1949
Vorwort:Firmengeschichte

Die Niederlausitzer Ueberlandcentrale GmbH (N.U.C.) wurde am 8. März 1915 von den Kreisen Calau, Luckau und Lübben und der Ilse Bergbau AG mit Sitz in Calau gegründet. Die Kreise waren entsprechend ihrer Einwohnerzahl und Größe der beteiligten Gebiete und die Ilse Bergbau AG mit 20 % an der Gesellschaft beteiligt. Das Stammkapital betrug 2 825 000,- RM.
Der Aufsichtsrat bestand aus 10 ordentlichen Mitgliedern und zwar 2 Vertretern der Ilse Bergbau AG, je 3 Vertretern der Kreise Calau und Luckau und 2 Vertretern des Kreises Lübben.

Die NUC sollte die Kreise mit elektrischer Energie durch den Bau und Betrieb von Hoch- und Niederspannungsleitungen und durch den Ein- und Verkauf von Strom versorgen.
Stromlieferant war die Ilse Bergbau AG, mit der ein über 40 Jahre laufender Stromlieferungsvertrag geschlossen wurde.
Nach dem I. Weltkrieg begann der Ausbau der Überlandnetze mittels Hochspannungslinien von der Ilse Bergbau AG in die verschiedensten Gebiete. Städte und Gemeinden konnten ihre Ortsnetze somit ausbauen und sich hier anschließen.
Aus den anfänglichen 3 Industrie-Gemeinden, 2 Städten und einem eigenen Ortsnetz als Abnehmern im Jahre 1915 wurden im Laufe der Zeit 96 Industrien, 46 Mühlen, 18 Städte, 18 Industrie-Gemeinden, 194 Genossenschaften und Güter, 23 Bahnhöfe und 224 Ortsnetze.
Die Beschäftigtenzahl wuchs von zunächst 6 Beschäftigten im Jahre 1915 auf 67 in 1925. 1943 waren es bereits 173. Davon waren 96 Arbeiter und 7 Elektro-Lehrlinge. Zur Bindung der Beschäftigten an die Firma und Förderung der Leistungsfähigkeit engagierte sie sich im sozialen Bereich, so z. B. mit dem Kauf und Ausbau einer Sportplatzanlage, Abschluss einer Unfallversicherung, Zahlung von Krankengeldzuschüssen, Bau von Werkswohnungen, finanziellen Unterstützungen beim Wohnungsbau.

Um den Einflüssen der Stromlieferung mit schwankenden Strompreisen entgegenzuwirken, beschloss man 1926 die Errichtung des Wasserkraftwerkes Grießen an der Neiße oberhalb von Guben.
Eine weitere Tochtergesellschaft war die Märkische Isolierrohrwerke (M.I.W.), die 1926 als GmbH mit den Brüdern Bruder aus Cottbus gegründet wurde. Sie hatte ein Stammkapital von 100 000 RM und die NUC war mit 51 % an ihr beteiligt. Zweck der Firma war die eigene Herstellung von verbleiten Isolierrohren. 1927 erwarb die NUC die Geschäftsanteile der Brüder Bruder. Ab Herbst 1927 sanken jedoch die Isolierrohrpreise, so dass die Firma in ihrer Existenz gefährdet war und dies letztendlich zur Liquidation führte.

Bestandsgeschichte

Der Bestand wurde 1969 vom VEB Energieversorgung Cottbus mit einer Findkartei in das Archiv übernommen.

Angaben zum Umfang

Umfang:4,51 lfm, 222 Akte(n)

Angaben zu Findmitteln

Findhilfsmittel:Findkartei

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 75 Niederlausitzer Ueberlandzentrale Calau (N.U.C) Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=52077
 
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