Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 75 Maschinenfabrik & Eisengießerei GmbH Wilhelm Quade, Guben |
Dat. - Findbuch: | 1901 - 1951 |
Vorwort: | Firmengeschichte
Die Firma Quade wurde 1847 gegründet. Sie war die älteste Spezialfabrik für Walk- und Waschmaschinen. In den zwanziger Jahren hatte die Firma Quade bereits 4000 Maschinen für die Tuchindustrie geliefert. Außerdem baute sie auch Maschinen für die Woll- und Haarhutfabrikation. Da auch die Firma Heinze in dieser Branche tätig war, wurde eine Vereinbarung getroffen, dass jede der beiden Firmen nur bestimmte Maschinen für die Hutfabrikation herstellten. Dadurch befanden sich beide Unternehmen nicht in Konkurrenz zueinander. Vielmehr wurden Aufträge von Hutfabrikanten von der Firma Heinze an die Firma Quade und umgekehrt weitergeleitet, wenn es sich um Maschinen handelte, die von der jeweils anderen Firma hergestellt wurden. Ein weiterer Gegenstand des Unternehmens war der Bau von Zentrifugen für die Textilindustrie. Als Beispiele für Maschinen, die von der Firma Quade gebaut wurden, seien Quades Walktuchmesser D.R.G.M. und die Schwere Militärtuch-Normal-Zylinderwalke Modell E.2800 genannt. Die Fabrik befand sich in der Straupitzerstr. 4-5 in Guben. Die Firma Quade war Mitglied des Vereins Deutscher Maschinenbauanstalten und der Wirtschaftsgruppe Maschinenbau. An der Wilhelm Quade GmbH war die Berlin-Gubener Hutfabrik AG mit 77 % beteiligt. Das Grundkapital der Firma Quade betrug 240 000 Reichsmark. Davon entfielen 185 000 Reichsmark auf die Berlin-Gubener Hutfabrik AG. Weiterhin waren als Gesellschafter der Kaufmann und Fabrikant Fritz Rebsch mit 15 000 Reichsmark und der Geschäftsführer der Firma Quade, der Ingenieur Karl Rüdiger, mit 40 000 Reichsmark beteiligt. Der Kaufmann und Fabrikant Fritz Rebsch war ein früherer Geschäftsführer der Firma Quade. Bis zum 30. Juni 1944 führte der Ingenieur Karl Rüdiger das Unternehmen. Er schied aus Altersgründen aus. Danach übernahm der Geschäftsführer der Firma Heinze, Direktor Carl Friedrich Kraney auch die Führung des kleineren Unternehmens Quade. Während des 2. Weltkrieges wurde erwogen, die Firmen Heinze und Quade zu einem Unternehmen zusammenzugelegen. Trotz der gleichzeitigen Führung beider Unternehmen durch den Direktor Carl Friedrich Kraney ab 1944 blieben die Firmen aber eigenständige Unternehmen. Zwischen dem 23. und 25. Februar 1945 nahm sich der Direktor Carl Friedrich Kraney das Leben. Am 28. Juli 1945 verstarb auch der frühere Geschäftsführer Karl Rüdiger. Nach dem Ende des Krieges wurde der Betrieb von einem Treuhänder geleitet. Auf Grund der Beteiligung der Berlin-Gubener Hutfabrik AG an der Wilhelm Quade GmbH mit 77 % erfolgte die Enteignung der Firma Quade. Da auch die Anteile der beiden anderen Gesellschafter unter die Enteignung fielen, kam es zu einem Rechtsstreit zwischen den Erben der beiden Gesellschafter und er Enteignungskommission. Der Betrieb wurde zu 90 % demontiert. Nachdem der Betreib seine Arbeit wieder aufnahm, lautete die Firmenbezeichnung zunächst Volkseigener Betrieb Brandenburg, Maschinenfabrik & Eisengießerei Wilhelm Quade, Guben. Später erhielt er die Bezeichnung VEB Textil- und Hutmaschinenfabrik Guben und wurde an die VVB Metall Land Brandenburg, Kleinmachnow angeschlossen. Aus der Trägerschaft der VVB Metall wurde er am 1.1.1951 entlassen. Es erfolgte der Zusammenschluss mit dem VEB Hutmaschinenbau Guben (früher Firma Carl Heinze).
Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde erst während der Bearbeitung des Bestandes Rep. 75 Carl Heinze Maschinenfabrik AG, Guben im Brandenburgischen Landeshauptarchiv gebildet. Zuvor befand sich das Schriftgut der Firma Quade als Fremdprovenienz im Bestand der Firma Heinze und ist auf die Zusammenführung beider Firmen nach dem 2. Weltkrieg zurückzuführen. Der Bestand der Firma Heinze wurde im März 1987 vom VEB Hutwerke Guben an das Brandenburgische Landeshauptarchiv übergeben. Das Schriftgut der Firma Quade (ca. 0,8 lfm) beschränkt sich größtenteils auf Geschäftsbücher. Der Bestand wurde bewertet, verzeichnet und geordnet. Eine Kassation wurde auf Grund der geringen Überlieferungslage und der historischen Bedeutung der Gubener Industriebetriebe nicht vorgenommen. Da der Bestand überwiegend aus Geschäftsbüchern besteht, konnte nur eine einfache Verzeichnung durchgeführt werden. Ein Aktenplan bzw. eine Registraturordnung war nicht vorhanden, so dass ein Ordnungsschema erarbeitet wurde. Alle Akteneinheiten erhielten eine endgültige Archivsignatur. Zwischen den vorläufigen Archivsignaturen für den Bestand Carl Heinze Maschinenfabrik AG und den endgültigen Archivsignaturen für den Bestand Wilhelm Quade Maschinenfabrik & Eisengießerei wurde eine Konkordanz angefertigt. |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 0,84 lfm; 39 Akte(n) |
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Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA, Rep. 75 Maschinenfabrik & Eisengießerei Wilhelm Quade GmbH, Guben Nr. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=52270 |
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