202B HAIAM; Rep. 202B Hauptabteilung Innerdeutscher Handel, Außenhandel, Materialversorgung; 1945-1952 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 202B Hauptabteilung Innerdeutscher Handel, Außenhandel, Materialversorgung
Dat. - Findbuch:1945 - 1952
Vorwort:Behördengeschichte
Die rechtlichen Grundlagen für die Aufnahme des Interzonen- und Außenhandels bildeten die SMAD-Befehle Nr. 5 vom 8. Januar 1946 und Nr. 267 vom 2. September 1946, die den Warenverkehr mit den westlichen Besatzungszonen zuließen.
Zur Wahrnehmung der damit verbundenen Aufgaben wurde innerhalb der Abt. XI - Handel und Versorgung - ein Referat Außenhandel und Interzonenverkehr gebildet, das am 6. Juni 1947 der Abt. XII - Wirtschaftsplanung - eingegliedert wurde. Entsprechend der Verordnung Nr. 1 der Deutschen Verwaltung für Interzonen- und Außenhandel vom 6. Dezember 1947 wurde es mit Wirkung vom 20. Dezember 1947 im Ministerium für Wirtschaftsplanung zu einem selbständigen Amt für Interzonen- und Außenhandel umgebildet. Im einzelnen nahm es u. a. folgende Aufgaben wahr: Sicherstellung der Durchführung aller Befehle, Verfügungen und Anweisungen der SMA und der Deutschen Verwaltung für Interzonen- und Außenhandel, Planung des Interzonen- und Außenhandels im Landesmaßstab nach Weisungen der Landesregierung als Vorarbeit für die Zusammenstellung eines allgemeinen Planes der Deutschen Verwaltung für Interzonen- und Außenhandel, Ausarbeitung von Maßnahmen für die Ausdehnung und Verbesserung der Handelsbeziehungen mit den anderen Zonen und mit dem Ausland, Ausfindigmachen neuer Exportwaren, Genehmigung von Interzonengeschäften im Rahmen der Zuständigkeit der Länder, Mitwirkung bei der Durchführung der einzelnen Geschäfte des Interzonen- und Außenhandels.
Nachdem zum 1. Juli 1948 aus dem Ministerium für Wirtschaftsplanung die HA Wirtschaftsplanung und die HA Materialversorgung gebildet und in Angleichung an die Struktur der DWK dem Ministerpräsidenten unterstellt worden waren, wurde das Amt für Interzonen- und Außenhandel der HA Materialversorgung angegliedert, die für die Versorgung der Industrie, des Bauwesens usw. mit den notwendigen Grund-, Hilfsstoffen, Halbfabrikaten usw. zuständig war. Im Zuge der Planwirtschaft wurde im Frühjahr 1949 das Schwergewicht der Materialversorgung von der operativen Bewirtschaftung mehr auf eine intensive Planung verlegt (HA Materialversorgung). Im Rahmen der Materialplanung war u. a. die Aufstellung, Überwachung und Kontrolle der Realisierung der Materialpläne für die Bedarfsträgergruppen des Landes zur Sicherung der laufenden Produktions-, Investitions- und Generalreparaturpläne sowie die monatliche Bilanzierung des laufenden Materialplanes nach Industriegruppen und Eigentumsformen zur Bildung neuer Planungsgrundlagen übertragen.
Im Rahmen der Materialbewirtschaftung oblag ihr die Verwaltung und Verteilung der planmäßigen Materialreserven sowie die Erfassung und Verteilung der im Land anfallenden Sonderaufkommen (innere Reserven), darunter Altstoffe und beschlagnahmte Kraftfahrzeuge. Ab Januar 1949 wurde das Amt für Interzonen- und Außenhandel auf Betreiben der DWK durch Erlass des Ministerpräsidenten wieder von der HA Materialversorgung gelöst und als selbständige HA Interzonen- und Außenhandel dem Ministerpräsidenten direkt unterstellt. Aber schon im Januar 1950 wurden die beiden Hauptabteilungen auf Anordnung der DWK wieder zur HA Innerdeutscher Handel, Außenhandel und Materialversorgung (die Bezeichnung „Innerdeutscher“ Handel blieb - entsprechend der zentralen Ebene - trotz Bildung von BRD und DDR bestehen) vereinigt, zuerst dem Minister für Wirtschaft und dann direkt dem Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg unterstellt. Da der Außenhandel mehr und mehr durch die DDR-Regierungsorgane wahrgenommen wurde, musste 1951 die Abt. Außenhandel der Landesregierung Brandenburg ihre Tätigkeit einstellen. Der Rest der HA führte von nun an die Bezeichnung „HA Materialversorgung und Innerdeutscher Handel“.
Die HA Innerdeutscher Handel, Außenhandel und Materialversorgung arbeitete eng mit den zentralen Verwaltungsstellen zusammen. Sie leistete z. B. der DWK Zuarbeiten zur Erstellung des allgemeinen Planes der HVIA und erhielt ihre Arbeitsrichtlinien von dort und war später dem Staatssekretariat für Materialversorgung der DDR für alle Fragen der Materialerfassung und -verteilung in bezug auf Organisation und Kontrolle der im Land Brandenburg befindlichen zentralen Bedarfsträger bzw. -gruppen verantwortlich. Zur Lösung der ihr obliegenden Aufgaben mussten Anleitungs- und Kontrollaufgaben u. a. gegenüber der Deutschen Handelsgesellschaft (DHG), dem staatlichen Großhandel (DHZ), der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer sowie den VVB, VEB und Betrieben anderer Eigentumsformen wahrgenommen werden. In fachlicher Hinsicht direkt nachgeordnet waren der HA die Ref. Materialversorgung der Räte der Kreise, denen sie weisungsbefugt und kontrollberechtigt war und die ihr rechenschaftspflichtig waren.

Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde 1952 ins BLHA übernommen und in den Jahren 1956/1957 geordnet und verzeichnet. Die Erarbeitung des Findbuches erfolgte 1973.

Angaben zum Umfang

Umfang:436 Akte(n); 7,3 lfm
2 Karten

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 202B Hauptabteilung Innerdeutscher Handel, Außenhandel, Materialversorgung Nr.
BLHA, Rep. 202B Hauptabteilung Innerdeutscher Handel, Außenhandel, Materialversorgung - Karten Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=53162
 
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