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Allgemeine Information |
Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 343 Freie Deutsche Jugend - Landesleitung Brandenburg |
Dat. - Findbuch: | 1945 - 1953 |
Vorwort: | Organisationsgeschichte In den Monaten Juni bis August 1945 bildeten sich in den Städten und Gemeinden der Provinz Brandenburg die ersten Jugendausschüsse, die am 31. Juli ihre Zulassung durch die SMAD erhielten. Gleichzeitig wurde durch die Besatzungsmacht die Bildung weiterer organisatorischer Zusammenschlüsse der Jugend untersagt. Die Provinzialverwaltung Brandenburg verfügte daraufhin am 20. August die Einrichtung von ehrenamtlich tätigen und ausschließlich mit Antifaschisten besetzten Jugendausschüssen bei den Kreisjugendämtern. Die Gemeinden waren zur Übernahme der Veranstaltungskosten verpflichtet. In der Regel setzten sich die Jugendausschüsse aus einem Jugendleiter, einer Mädelvertreterin, einem Kultur-, einem Antifa- und einem Sportobmann und einem Beauftragten für den Arbeitseinsatz von Jugendlichen zusammen. Sie arbeiteten eng mit den Abteilungen für Volksbildung der Kreisverwaltungen, denen sie am 20. November 1945 angegliedert wurden, zusammen. Ihr Hauptbetätigungsfeld bestand in der Organisation von kulturellen- und Sportveranstaltungen sowie der Einrichtung von Jugendräumen und -heimen. Zur Koordinierung der Jugendarbeit in der SBZ wurde am 10. September 1945 auf einer Tagung von Mitarbeitern der Deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung und Vertretern der Parteien des antifaschistisch-demokratischen Blocks der Zentrale Antifaschistische Jugendausschuss geschaffen. Mit dem von ihm erarbeiteten programmatischen Dokument über die Einbeziehung der Jugend in den Prozess des Wiederaufbaus, die Vertretung ihrer Interessen und die Wege zur demokratischen Erziehung der Jugendlichen wurde der Grundstein für die spätere Bildung eines einheitlichen Jugendverbandes gelegt. Darüber hinaus verhandelte er mit der SMAD über die Gründung von Landesjugendausschüssen bei den Provinzial- und Landesverwaltungen in der SBZ, organisierte zentrale Tagungen der Jugendausschüsse und arbeitete in dem am 10. November 1945 gegründeten Weltbund der Demokratischen Jugend mit. Am 7. Mai 1946 gab die SMAD dem Antrag des Zentralen Antifaschistischen Jugendausschusses auf Zulassung der Freien Deutschen Jugend statt. Daraufhin tagte am 21. März die Gründungsversammlung des FDJ-Landesverbandes Brandenburg in Potsdam. Auf Grundlage der vom Zentralausschuss erarbeiteten "Ziele und Satzungen der FDJ" wurde als oberstes Organ des Landesverbandes ein Provisorischer Landesvorstand, der Landesleiter und der Organisationsleiter gewählt. Die Bildung der Kreisverbände, Ortsgruppen und Grundorganisationen war bis zur ersten Provinzialtagung der FDJ in Neuruppin am 20./21. April 1946, auf der die Delegierten einen ordentlichen Landesvorstand wählten, weitestgehend abgeschlossen. Die zentrale Leitung der Jugendorganisation, der FDJ-Zentralrat, und der Vorsitzende wurden auf dem in der Stadt Brandenburg (Havel) im Zeitraum vom 8.-10. Juni 1946 stattfindenden I. Parlament, der zentralen Delegiertenkonferenz des Jugendverbandes, gewählt. Dem Gründungsbeschluss gemäß sollte die FDJ eine demokratische und überparteiliche Jugendorganisation sein. Die Diskussionen auf dem I. Parlament verdeutlichten jedoch bereits die Bestrebungen der SED und der sie vertretenden Jugendfunktionäre, die Jugendlichen für ihre Ziele zu gewinnen und den Einfluss der Kirche und freier religiöser Gemeinschaften auf die Jugend einzudämmen. So waren die Leitungsgremien des Verbandes mit Vertretern der SED überproportional besetzt. Insbesondere durch ein rasch aufgebautes Schulungssystem, die Entsendung von Instrukteuren in Schulen, Hochschulen und Universitäten sowie die materielle Unterstützung durch die SED und die Besatzungsmacht konnte die FDJ ihren Einfluss unter den Jugendlichen ausweiten, was auch in den wachsenden Mitgliederzahlen Ausdruck fand. Infolge der Auflösung des Landes Brandenburg 1952 wurde der FDJ-Landesverband in die Bezirksorganisationen Potsdam, Cottbus und Frankfurt (Oder) umgebildet.
Bestandsgeschichte Das Archivgut der FDJ-Landes- sowie der Bezirksleitungen Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus aus dem Überlieferungszeitraum von 1946-1963 wurde 1967/68 dem Archiv des Zentralrates der FDJ übergeben und in die Jugendhochschule "Wilhelm Pieck" am Bogensee ausgelagert. Eine Erschließung der Bestände erfolgte nicht, sie wurden lediglich über Zugangsnummern erfasst. Mit Einbringungsvertrag vom 17./21. Dezember 1992 wurden die Bestände des Zentralratsarchivs durch die FDJ e.V. (fdj), als Rechtsnachfolger des Jugendverbandes, der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv übergeben. Ein Teil des Archivgutes befand sich dabei in Verwaltung des Instituts für zeitgeschichtliche Jugendforschung e.V. und wurde 1994 ebenfalls an die Stiftung abgegeben. Diese übergab ihrerseits im Oktober 1995 zuständigkeitshalber die Bestände der FDJ-Landesleitung Brandenburg und der Bezirksleitungen Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus dem BLHA. Eine Eingangsrevision und die vorläufige Erschließung des Bestandes der Landesleitung erfolgten im November 1996. Vom Landesarchiv Berlin wurden, nach Bearbeitung der Bestände, im November 2005 zuständigkeitshalber 30 Akteneinheiten der FDJ-Landesleitung Brandenburg an das BLHA übergeben.
Abkürzungsverzeichnis
AG Aktiengesellschaft DSF Deutsch-sowjetische-Freundschaft KL Kreisleitung MAS Maschinen-Ausleih-Station SMAD Sowjetische Militäradminstration Deutschllands VdgB Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe VEG Volkseigenes Gut |
Nachfolger: | FDJ-Bezirksleitungen Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 4,40 lfm 8 Karten |
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Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA, Rep. 343 FDJ-Landesleitung Brandenburg Nr. BLHA, Rep. 343 FDJ-Landesleitung Brandenburg - Karten Nr. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=67455 |
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