359 VB LL Brbg; Rep. 359 Deutsche Volksbühne - Landesleitung Brandenburg; 1946-1953 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 359 Deutsche Volksbühne - Landesleitung Brandenburg
Dat. - Findbuch:1946 - 1953
Vorwort:Organisationsgeschichte
Der Organisationsaufbau der Deutschen Volksbühne in der Provinz Brandenburg vollzog sich Ende 1946 bis Anfang 1947 unter aktiver Beteiligung des FDGB-Landesvorstandes und des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands, die die Träger der Organisation wurden. Am 27. November 1946 erfolgte die Gründung eines aus Vertretern beider Organisationen sowie des VdgB-Landesvorstandes, des Ministeriums für Volksbildung, des Landestheaters Brandenburg und Potsdamer Künstlern bestehenden Theaterausschusses. Er setzte sich aus dem 1. und 2. Vorsitzenden, fünf Beisitzern und sechs Organisationsausschussmitgliedern zusammen und beschäftigte sich hauptsächlich mit den Frage zur künftigen Rechtsform der Organisation und ihren wesentlichen Tätigkeitsfeldern, wie den Aufbau eines Volkstheaters und einer Besucherorganisation. Die offizielle Gründung des Volksbühnenlandesverbandes fand am 29. Januar 1947 in Potsdam statt. An der Spitze der Landesorganisation stand die gewählte Landesleitung, einem hauptamtlichen Landessekretär, den Abteilungen Volkskunst und Organisation, einem Werbeleiter und einem Künstlerischen Beirat. In den Land- und Stadtkreisen wurden ehrenamtliche Kreissekretariate und in den Orten Ortsgruppenleitungen errichtet. Erklärtes Ziel der auf den Volksbühnentraditionen der 20er Jahre basierenden Organisation war es, die Bevölkerung in ein enges, wechselseitiges Verhältnis zur Kunst und den Kulturschaffenden zu bringen. Dies sollte vermittels des Aufbaus eines eigenen Gastspielensembles aus Mitgliedern einer bestehenden Potsdamer Theater- und Konzert- und Gastspielgemeinschaft Besucherorganisation, durch Einflussnahme auf die Spielpläne der Theater in Potsdam, Brandenburg, Cottbus und Senftenberg und die Gründung eigener Volksbühnenensembles sowie der Organisation von Gastspielen in ländlichen Gegenden realisiert werden. Zur Erfassung aller Gemeinden als Bespielungsorte wurden die Kreissekretariate in den fünf Bezirken Wittenberge, Eberswalde, Fürstenwalde, Luckenwalde und Spremberg zu Gebietsarbeitsgruppen zusammengefasst. Die finanzielle Situation der aus Mitgliederbeiträgen und von Subventionen der Landesregierung Brandenburg finanzierten Organisation war äußerst schwierig und verschlimmerte sich im Zuge der Währungsreform 1948 weiter. Der FDGB und die Landesregierung gewährten zum Abbau der Schuldenlast Beihilfen. Trotz der prekären Finanzsituation gelang es, insgesamt drei Gastspielensembles für insgesamt 57 Spielorte in Brandenburg aufzubauen. Über eine feste Spielstätte verfügte die Volksbühne seit 1949 mit dem Städtebundtheater in Neuruppin, das mit einem Orchester und zwei Ensembles ausgestattet war. Darüber hinaus konnten für Mitglieder die Eintrittskarten für Vorstellungen der Stadt- und Landestheater subventioniert. Neben der Betreuung von Laienspielensembles und Chören organisierte die Volksbühne auch Kulturpreisausschreiben, Kritikerkonferenzen und bot Theaterabonnements an. Mit der Gründung der DDR kam mit der Betreuung der sich vor allen in den Betrieben entwickelnden Laienspielgruppen, die der Förderung der künstlerischen Selbstbetätigung der Bevölkerung dienen sollten, eine neue Aufgabe hinzu. Die Entwicklung der Laienkunstgruppen in der Volksbühnenorganisation und die Bildung betrieblicher Besuchergruppen vollzog sich unter aktiver Förderung des FDGB-Landesvorstandes. Darüber hinaus wurden seit 1949 Zuschauerkonferenzen veranstaltet, mit denen die öffentliche Diskussion über Kunst und Kultur angeregt werden sollte.
1950 erfolgte eine Reorganisation der Deutschen Volksbühne. Die eingetragenen Vereine der Landesverbände wurden unter Wahrung ihrer kulturellen Selbständigkeit in den Zentralverein überführt. Die neue Satzung legte außerdem fest, dass Ortsgruppen zu bilden und die Verbindung zu den Betrieben sowie die Zusammenarbeit mit dem Kulturbund zu intensivieren seien.
Am 30. April 1953 beendete die Landesleitung der Deutschen Volksbühne ihre Tätigkeit. Der organisierte Theaterbesuch wurde künftig durch die Betriebsgewerkschaftsleitungen geregelt. Die bestehenden Brandenburger Theater übernahmen die Bespielungsgebiete und setzten das Anrechtswesen und die Betreuung einzelner Besuchergruppen fort. Die große Mehrzahl der Volksbühnenmitglieder fand in den Theaterzirkeln ein neues Betätigungsfeld.

Bestandsgeschichte
Die überlieferten Materialien des Landesvorstands Brandenburg der Deutschen Volksbühne wurden dem BLHA 1960 übergeben. Die Ordnung und Verzeichnung des Bestandes erfolgte 1973 und wurde mit der Erstellung des Findbuches im Jahr 2000 abgeschlossen.

Angaben zum Umfang

Umfang:0,44 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 359 Deutsche Volksbühne - Landesleitung Brandenburg Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=67806
 
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