Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 631 Bezirkshygieneinspektion und -institut Frankfurt (Oder) |
Dat. - Findbuch: | 1953 - 1995 |
Vorwort: | Behördengeschichte Die Bezirks-Hygieneinstitute wurden 1952 als Organe der Hygieneinspektion beim Ministerium für Gesundheitswesen gebildet. Die Aufgaben und Befugnisse der Bezirks-Hygieneinstitute regelte das Ministerium. 1967 wurde festgelegt, dass die Einrichtungen auf Bezirksebene die Bezeichnung „Rat des Bezirkes, Bezirks-Hygieneinspektion, Hygieneinstitut“ trugen. Die Bezirks-Hygieneinspektionen unterstanden fachlich unmittelbar der zentralen Hygieneinspektion und waren den Kreis-Hygieneinspektionen weisungsberechtigt. Die Verordnung über die Staatliche Hygieneinspektion vom 11. Dezember 1975 präzisierte Stellung und Aufgaben von „Bezirks-Hygieneinspektion und -institut“ - vereinfacht zusammenfassend als Bezirks-Hygieneinspektion (BHI) bezeichnet - für die Bezirksebene. Die Bezirks-Hygieneinspektion Frankfurt (Oder) war eine dem Rat des Bezirkes unterstellte Gesundheitseinrichtung, juristische Person und Haushaltsorganisation. Der Leiter der Bezirks-Hygieneinspektion unterstand dem zuständigen Ratsmitglied für Gesundheitswesen sowie dem Leiter der Staatlichen Hygieneinspektion des Ministeriums für Gesundheitswesens (doppelte Unterstellung). Die Bezirks-Hygieneinspektion wurde vom Bezirkshygieniker geleitet. Er wurde auf Vorschlag des Bezirksarztes in Abstimmung mit dem Haupthygieniker vom Rat des Bezirkes berufen und abberufen. Die Hygieneinspektion war zuständig für die Anleitung und Kontrolle der Durchsetzung der Rechtsvorschriften auf dem Gebiet der Hygiene auf Bezirksebene. Das betraf insbesondere die Verhütung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten einschließlich des Impfwesens in Verbindung mit der Herstellung von Impfstoffen, das Desinfektionswesen, die Sterilisation, die Bekämpfung von Gesundheitsschädlingen, den Krankentransport, die Kommunalhygiene einschließlich die Wohnumwelt, den Gesellschaftsbau, die Gestaltung von Städten und Gemeinden, die Erholung und die Ferien- und Urlaubsgestaltung für Kinder und Jugendliche, den Einsatz von Bekleidungsmaterialien, die Maßnahmen zur Reinhaltung des Bodens, der Luft und des Wassers, den Schutz vor Lärm im kommunalen Bereich, die Erfassung, Beseitigung und Verwertung der Abprodukte aus Produktion und Konsumtion, das Bestattungswesen, die Lebensmittel- und Ernährungshygiene einschließlich den Verkehr mit Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen, die Gestaltung einer gesundheitsfördernden Ernährung und der gesellschaftlichen Speisenwirtschaft sowie den Schutz des Menschen vor Fremdstoffen und Giften. Darüber hinaus hatte die Bezirks-Hygieneinspektion Emissionsgrenzwerte festzulegen. Sie war das wissenschaftlich-methodische Zentrum für die Aufgaben und Probleme der angewandten Hygiene und umfasste Laborkapazitäten für mikrobiologische, kommunalhygienische, lebensmittel- und ernährungshygienische Untersuchungen. Die Abteilungen, Fachgebiete (Spezialabteilungen) und wissenschaftliche Laboratorien erfüllten ihre Aufgaben durch Analysen, Ermittlungen, Stellungnahmen, Gutachten und Laborbefunde. Sie unterstützten damit auch die Kreis-Hygieneinspektionen bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben. Die Hygiene-Institute Eberswalde und Frankfurt (Oder) waren der Bezirks-Hygieneinspektion angegliedert. Die Bezirks-Hygieneinspektion wurde 1990 aufgelöst. Die Aufgaben wurden nach 1990 vom Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, vom Landesumweltamt, Außenstelle Frankfurt (Oder), vom Medizinaluntersuchungsamt der Stadtverwaltung Frankfurt (Oder) u.a. fortgeführt.
Bestandsgeschichte Die Bestandsteile wurden 2003 vom Landesumweltamt, Außenstelle Frankfurt (Oder), Abteilung Emissionsschutz, Referat Lärm- und Schwingungsschutz, bzw. vom Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik übernommen. Weitere Übernahmen erfolgten 2020 und 2023.
Erschließungszustand Verzeichnungsangaben des Registraturbildners. Im Februar 2021 wurden dem Bestand Akten aus einer Übergabe vom Landesumweltamt vom 03.03.2020 zugeordnet und unter den Nr. 283 - 285 verzeichnet. Im Juni 2023 wurden dem Bestand Akten aus einer Übergabe vom Landesumweltamt, Referat 23 in Frankfurt (Oder), zugeodnet und unter den Nr. 286 - 297 verzeichnet. |
Nachfolger: | Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Landesumweltamt, Außenstelle Frankfurt (Oder), Medizinaluntersuchungsamt der Stadtverwaltung Frankfurt (Oder) |
Verweis: | Siehe auch Bestand Rep. 637 Staatliche Umweltinspektion Frankfurt (Oder). Unterlagen des BHI sind auch im Stadtarchiv Frankfurt (Oder) überliefert. |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 7,26 lfm |
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Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA, Rep. 631 Bezirkshygieneinspektion und -institut Frankfurt (Oder) (BHI) Nr. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=74956 |
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