Angaben zu Inhalt und Struktur |
Signatur: | 45D |
Titel: | Rep. 45D Kreisärzte |
Vorwort: | Allgemeine Behördengeschichte
Das Institut der Kreisärzte ging aus dem der Kreisphysiker hervor. Diese begegnen vereinzelt zum ersten Mal am Ende des 17. Jh. als Gehilfen der Landräte bei der Aufsicht über das öffentliche Gesundheitswesen im Kreise. Sie wurden bis 1812 von den Kreisständen gewählt. Bei der Neueinrichtung der Kreisverwaltung im Jahre 1816 wurde das Amt der Kreisphysiker nun in allen Kreisen eingerichtet. Sie wurden jetzt den Bezirksregierungen unterstellt und von diesen angestellt. Ihrer Aufgabe bestand in der Aufsicht über die Ärzte, Hebammen, Apotheker und das sonstige medizinische Personal und die Heilanstalten des Kreises und in der Bekämpfung von ansteckenden Krankheiten und Viehseuchen. In allen Fragen der Medizinal- und Sanitätspolizei waren sie an die Anweisungen der Landräte gebunden, die ihre Tätigkeit kontrollierten und als deren Gehilfen und fachliche Berater auf dem Gebiet des Gesundheitswesens sie galten. Die Kreisphysiker übten weiterhin in ihrem Amtsbereich die Funktion eines Gerichtsarztes aus. Ihnen unterstanden die übrigen Medizinalbeamten des Kreises, die Kreistierärzte und Kreiswundärzte. Vom Jahre 1829 an erfolgte die Ernennung durch das für das Medizinalwesen zuständige Ministerium. Durch Gesetz von 1899, in Kraft getreten 1901, wurden die Kreisphysikats- und Wundarztstellen aufgehoben, ohne aber die Institution als solche zu beseitigen. Die neuen Kreismedizinalbeamten führten den Amtstitel Kreisarzt. Im Zusammenhang mit der Durchführung der NS-Erbgesundheitspolitik wurden 1934 Gesundheitsämter gebildet, die meist unter Leitung eines staatlichen, gelegentlich auch eines kommunalen Amtsarztes standen. Sie führten bis 1945 die Aufgaben der bisherigen Kreisärzte weiter.
Allgemeine Bestandsgeschichte
Die Bestände der lokalen Medizinalverwaltung waren bis zum Zweiten Weltkrieg nicht archiviert worden und gingen durch Kriegsfolgen fast vollständig bei den Behörden verloren. Einzelbände gelangten nach 1952 von den Räten der Kreise in das BLHA und wurden hier 1965 verzeichnet. 2011 erfolgte die Übertragung der Verzeichnungsangaben aus dem Findbuch und den Findkarteien in die Archivdatenbank. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=1559798 |
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