Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 49B Oberversicherungsamt Frankfurt (Oder) |
Dat. - Findbuch: | 1908 - 1945 |
Vorwort: | Behördengeschichte
Im Zusammenhang mit den sozialen Veränderungen im Gefolge der Industrialisierung garantierten die Knappschafts- und Hilfskassen auf der Grundlage freiwilliger Beiträge für einen großen Teil der Arbeiterschaft keine ausreichende Versicherung gegen den Verlust der Arbeitskraft durch Krankheit oder Invalidität. Dem suchte die Bismarcksche Sozialgesetzgebung entgegenzuwirken. Die damit begründeten gesetzlichen Regelungen, das Krankenversicherungsgesetz von 1883, das Unfallversicherungsgesetz von 1884 und das Altersversicherungsgesetz von 1889, fasste die Reichsversicherungsordnung vom 19. Juli 1911 zu einem einheitlichen Gesetzeskodex zusammen. Die Pflichtversicherung, zu der die Versicherten zwei Drittel und die Unternehmen ein Drittel beisteuerten, umfasste jetzt auch die land- und forstwirtschaftlichen Arbeiter. Gleichzeitig wurde ein einheitliches System von Versicherungsbehörden errichtet, denen die Aufsicht über die Versicherungsträger und gemeinsam mit ehrenamtlichen Vertretern der Beteiligten die Entscheidung über Streitfälle oblagen. Als Abteilung der unteren Verwaltungsbehörden (Landratsämter, Magistrate) entstanden Versicherungsämter. Bei den höheren Verwaltungsbehörden der Bundesstaaten übernahmen Oberversicherungsämter u. a. die Aufgaben der 1900 gebildeten Schiedsgerichte für Arbeiterversicherung. An die Spitze trat das dem Reichsamt des Innern unterstehende Reichsversicherungsamt. Das Oberversicherungsamt Frankfurt (Oder) nahm 1912 seine Tätigkeit für den Regierungsbezirk auf und bestand bis 1945. Daneben existierte ein besonderes Oberversicherungsamt für den Dienstbereich der Reichsbahndirektion Osten in Frankfurt (Oder).
Bestandsgeschichte
Der Bestand gelangte 1949 zusammen mit den Akten der Regierung Frankfurt (Oder) in das BLHA und wurde 1962 geordnet und verzeichnet. Ausgenommen von der Verzeichnung blieben die unbewertet übernommenen Einzelfallakten zu Entscheidungen in Versicherungsstreitfällen. Im Zuge ihrer 2018 erfolgten Bewertung wurde die Mehrzahl der gleichförmigen Streitfallakten, die Berufungsverfahren vor den Kammern des Oberversicherungsamtes zu Entscheidungen weit überwiegend in Unfall- und Invalidenrentensachen betreffen, auf Grund ihres sehr geringen Umfanges und des damit einhergehenden fehlenden Aussagewertes kassiert. Zur Dokumentation dieser Verfahren fanden einerseits Akten von Klägern mit den Anfangsbuchstaben E und T mit einem Umfang von mehr als 10 Blatt Aufnahme in den Bestand. Ergänzt wurde diese Auswahl durch umfangreichere Akten der sonstigen Kläger, bei denen die Verfahren den gesamten Instanzenzug der Sozialversicherung nach der Reichsversicherungsordnung durchliefen, und durch Akten, die Unfälle mit Todesfolge oder besondere Personengruppen (z.B. Kriegsgefangene) betreffen. Die insgesamt nur in geringem Umfang überlieferten Akten zu Beschwerden in Krankenversicherungssachen und zu Verfahren vor dem Versorgungsgericht sind - abgesehen von kassierten Fragmenten - im Bestand verblieben. Die Verzeichnung der Versicherungsstreitfallakten erfolgte 2019. |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 13,42 lfm; 1178 Akte(n) |
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Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA, Rep. 49B Oberversicherungsamt Frankfurt (Oder) Nr. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=34972 |
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