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Allgemeine Information |
Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 350 Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (BHG) - Landesverband Brandenburg |
Dat. - Findbuch: | 1943 - 1960 |
Vorwort: | Organisationsgeschichte Mit der Ausführungsverordnung Nr. 6 zur Durchführung der Bodenreform vom 17. Oktober 1945 verfügte die Provinzverwaltung Brandenburg die Bildung von Ausschüssen der gegenseitigen Bauernhilfe in den Gemeinden der Provinz. Für die Organisation der gegenseitigen Bauernhilfe, einem freiwilligen Zusammenschluss von Neusiedlern, Klein- und Mittelbauern, waren die Gemeindebodenkommissionen verantwortlich. Die örtlichen Mitglieder wählten jeweils einen Ausschuss und eine Revisionskommission. Den Ausschüssen wurde Inventar der enteigneten Betriebe, wie landwirtschaftliche Geräte und Maschinen, Zuchttiere, Werkstätten, Wohn- und Wirtschaftsgebäude, unentgeltlich übereignet. Ihnen oblag die Unterhaltung von Ausleihstationen für landwirtschaftliche Maschinen, die Einrichtung von Deckstationen, Reparaturwerkstätten, Saatreinigungsanlagen, Obstbauschulen, Unterstützung der Bauern bei der Kreditbeschaffung und die Organisation der bäuerlichen Gemeinschaftshilfe. Die Revisionskommission überprüfte die Geschäftstätigkeit des Ausschusses. Zur Koordinierung und Vereinheitlichung der Tätigkeit der örtlichen Ausschüsse konstituierte sich am 16.März 1946 der Provinzialverband Brandenburg der gegenseitigen Bauernhilfe. Dessen oberstes Gremium war der Landesbauerntag, der den Landesausschuss als das Leitungsorgan zwischen den Bauerntagen wählte. Dieser wiederum wählte mit dem Landesvorstand das geschäftsführende Organ, das aus dem Vorsitzenden, zwei Stellvertretern und dem Schriftführer bestand. Das Landessekretariat mit den Fachbereichen Organisation, Sozial- und Kulturarbeit, Schulung, Verwaltung, Technik und Wirtschaft mit den Referaten Ackerbau, Viehwirtschaft, Gartenbau, Betriebswirtschaft und Wirtschaftsberatung, fungierte als ausführendes Organ des Landesausschusses. Die in den Land- und Stadtkreisen der Provinz Brandenburg gebildeten Kreisausschüsse der VdgB waren analog dem Landesausschuss organisiert. Sie leiteten die Arbeit der örtlichen Ausschüsse der gegenseitigen Bauernhilfe unmittelbar an. Mit der Errichtung eines Zentralen Bauernsekretariates bei der Deutschen Verwaltung für Land- und Forstwirtschaft im Mai 1946 wurde der Aufbau der zentralen Organisation fortgesetzt und im November 1947 mit der Bildung der Zentralvereinigung der VdgB abgeschlossen. In der Folge entwickelte sich die Vereinigung zu einer Massenorganisation, deren erklärte Ziele in der weiteren Demokratisierung und Förderung der sozialen und kulturellen Entwicklung der Dörfer sowie der Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung lagen. Als Transmitter der Agrarpolitik der SED förderte er v.a. die Neusiedler und Einzelbauern gegenüber den sogenannten Groß- und Altbauern. Mit dem Befehl Nr. 61 der SMAD vom 14. April 1948 wurden die VdgB als Körperschaften des öffentlichen Rechts bestätigt und der Gesamtaufsicht durch die Hauptverwaltung Land- und Forstwirtschaft unterstellt. Am 20. November 1950 fusionierte auf Beschluss ihrer jeweiligen Zentralorgane der VdgB Landesverband Brandenburg mit dem Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften Brandenburg e.V. zur VdgB (BHG). Damit wurde der Landesverband auch für die Revision und Wirtschaftsführung der aus der Raiffeisenbewegung hervorgegangenen bäuerlichen Handelsgenossenschaften und anderer landwirtschaftlicher Genossenschaften zuständig. Im Zuge der Verwaltungsreform 1952 erfolgte die Auflösung des Landesverbandes und die Überleitung seiner Geschäfte an die neugebildeten VdgB (BHG) Bezirksvorstände Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus.
Bestandsgeschichte Die Übergabe der Bestände des VdgB (BHG) Landesverbandes Brandenburg, der VdgB (BHG) Kreisverbände Osthavelland, Ostprignitz, Prenzlau, Lebus/Seelow, Westprignitz und der dazugehörigen Findhilfsmittel erfolgte im August 1974 durch das Verwaltungsarchiv des VdgB Bezirksverbandes Potsdam. Dort verblieben weiterhin die Personal- und Gehaltsunterlagen, die seit 1991 vom Landesbauernverband Brandenburg e.V. verwaltet werden. Die Erschließung des Bestandes im BLHA erfolgte 1978. Persönliche Unterlagen des 1. Vorsitzenden des Landesverbandes, Robert Neddermeyer, wurden ebenfalls dem BLHA übergeben und im Bestand des Landesverbandesverbandes verzeichnet. Der größte Teil des Nachlasses Robert Neddermeyers gelangte in das Bezirksparteiarchiv der SED und ist seit der Übernahme der Parteibestände der Bezirke Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus in das BLHA im Bestand der SED Bezirksleitung Potsdam überliefert.
Erschließungszustand Der Bestand wurde im Zuge der Retrokonversion von Findhilfsmitteln in das Archivprogramm überführt, d.h. es erfolgte keine Bearbeitung des Bestandes.
Abkürzungsverzeichnis
ABF Arbeiter-und-Bauern-Fakultät DFD Demokratischer Frauenbund Deutschlands DSF Deutsch-Sowjetische-Freundschaft DWK Deutsche Wirtschaftskommission HA Hauptabteilung HO Handelsorganisation KDK Kreisdelegiertenkonferenz MAS Maschinen-Ausleih-Station SBZ Sowjetische Besatzungszone SMAD Sowjetische Militäradministration in Deutschland VEAB Volkseigener Erfassungs- und Aufkaufbetrieb VEG Volkseigenes Gut VVEAB Vereinigung Volkseigener Erfassungs- und Aufkaufbetriebe VVMAS Vereinigung der volkseigenen Maschinen-Ausleihstationen VVN Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes |
Vorgänger: | Brandenburgischer Raiffeisenverband e.V. |
Nachfolger: | VdgB-Bezirksvorstände Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 42 lfm |
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Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA, Rep. 350 VdgB (BHG) - Landesverband Brandenburg Nr. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=67591 |
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