914 Fisch Peitz; Rep. 914 VVB Binnenfischerei Peitz; 1950-1976 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 914 VVB Binnenfischerei Peitz
Dat. - Findbuch:1950 - 1976
Vorwort:Betriebsgeschichte
Am 30. Juli 1964 fasste der Ministerrat der DDR einen Beschluss zur planmäßigen und kontinuierlichen Entwicklung der Binnenfischerei. Auf dieser Grundlage wurde mit Wirkung vom 1. September 1964 die VVB Binnenfischerei Peitz (Kreis Cottbus-Land) als ökonomisches Führungsorgan des Wirtschaftszweiges Binnenfischerei gebildet. Die VVB unterstand dem Staatlichen Komitee für Aufkauf und Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse beim Landwirtschaftsrat der DDR.
Sie hatte vor allem folgende Aufgaben: Planung und Bilanzierung der Produktion und des Wirtschaftszweiges nach Erzeugnisgruppen, Ausarbeitung von Vorschlägen der perspektivischen Entwicklung des Wirtschaftszweiges in Zusammenarbeit mit allen Fischereibetrieben, Sicherung einer kontinuierlichen Satzfischproduktion und Verteilung von Satzfischen einschließlich der Versorgung der Produktionsgenossenschaften werktätiger Fischer und der anderen Fischereibetriebe, Leitung der Erfassung der Speisefische und Sicherung der Hälterung und des Absatzes, Sicherung der Standortverteilung der Produktion, Einsatz der Investitionsmittel, Umsetzung neuester wissenschaftlicher Prinzipien in der Fischzüchtung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Binnenfischerei sowie Bekämpfung von Fischkrankheiten. Einen besonderen Schwerpunkt bildete die Einführung der industriemäßigen Fischproduktion in Warmwasseranlagen. Da die der VVB angehörenden Betriebe auch Geflügel produzierten (v.a. Enten, aber auch Broiler, Gänse und Puten), hatte die VVB für eine effektive Geflügelproduktion zu sorgen.
Der VVB Binnenfischerei waren elf VEB Binnenfischerei, ein Volkseigener Handelsbetrieb (VEH) Zoologica, das Institut für Binnenfischerei Berlin, die Fachschule für Binnenfischerei Hubertushöhe, Kreis Storkow, und die Berufsschule für Fischzüchter Königswartha, Kreis Bautzen, unterstellt. Die VEB Binnenfischerei hatten seit 1955 den Räten der Bezirke unterstanden. Neun VEB sowie der VEH Zoologica waren Leitbetriebe und für die Anleitung, Kontrolle und teilweise Bilanzierung der Produktionsgenossenschaften werktätiger Fischer sowie der sonstigen Betriebe der Binnenfischerei verantwortlich. Die Produktionsgenossenschaften und sonstigen Betriebe wurden durch den Direktor der VEB Binnenfischerei in seiner Eigenschaft als Oberfischmeister betreut. Das Weisungsrecht der Direktoren der VEB Binnenfischerei bezog sich hinsichtlich der wirtschaftsleitenden Aufgaben nur auf ihre Betriebe. In ihrer Funktion als Oberfischmeister oblagen ihnen die Vertretung staatlicher Aufgaben, wie die Durchführung von Ordnungsstrafmaßnahmen bei Verstößen gegen das Fischereigesetz, die Durchführung und Kontrolle der Maßnahmen zur Bekämpfung von Fisch-krankheiten und die Vergabe territorialer Fischereirechte.
Zur Erfüllung ihrer Aufgaben und zur gegenseitigen Abstimmung unterhielt die VVB Binnenfischerei eine Vielzahl von Verbindungen zu anderen Bereichen: der VVB Hochseefischerei, der VVB Industrieelle Tierproduktion (allmähliche Ausgliederung der Geflügelproduktion ab 1973 aus der VVB Binnenfischerei zur VVB Industrielle Tierproduktion), dem volkseigenen Fischhandel, dem Anglerverband, der VVB Kraftwerke (Aufbau der industriemäßigen Fischproduktion in Warmwasser), der VVB Braunkohle, den Wasserwirtschaftsdirektionen, den Oberflussmeistereien, den Agrochemischen Zentren, den Kraftfuttermischwerken und den örtlichen Räten.
Auf Beschluss des Ministerrates der DDR vom 3. Januar 1976 zur Entwicklung der Binnenfischerei und der dazu erlassenen Weisung vom Minister für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft stellte die VVB Binnenfischerei mit dem 30. Juni 1976 ihre Tätigkeit ein. Die VEB Binnenfischerei und Produktionsgenossenschaften werktätiger Fischer wurden den Räten der Bezirke unterstellt. Bezirksübergreifende Aufgaben gingen auf das Ministerium für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft, Abteilung Eier, Geflügel und Binnenfischerei, über.

Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde 1976 mit Ablieferungsverzeichnissen übernommen. Die Bestandsbearbeitung erfolgte bis zur Fertigstellung des Findbuches 1983.
Nachfolger:Räte der Bezirke bzw. MLFN

Angaben zum Umfang

Umfang:18 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 914 VVB Binnenfischerei Peitz Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Archivar
Physische Benützbarkeit:§ 11 BbgArchivG
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=85017
 
Startseite|Anmelden|de en fr
Online Recherche mit scopeQuery