937 DBD BV Cottbus; Rep. 937 Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD) - Bezirksvorstand Cottbus; 1948-1990 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 937 Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD) - Bezirksvorstand Cottbus
Dat. - Findbuch:1948 - 1990
Vorwort:Organisationsgeschichte
Die DBD wurde am 28. Mai 1948 in Brandenburg (Havel) gegründet und im Juni 1948 durch die SMAD zugelassen. Die Initiative zur Gründung der Partei ging von der SED aus, die darauf abzielte, einen Bündnispartner unter den Bauern zu schaffen, um ihre agrarpolitischen Ziele durchsetzen zu können. Die 1946 gegründete und aus den Ausschüssen der gegenseitigen Bauernhilfe und Bodenreformkommissionen hervorgegangene VdgB hatte eine ähnliche Funktion, doch der Einfluss der SED auf diese Organisation war rückläufig. Die DBD wurde im Jahr ihrer Gründung in den Demokratischen Block und in den Deutschen Volksrat, den Vorgänger des Nationalrates der Nationalen Front, aufgenommen. Mitglieder konnten vor allen Bauern, aber auch in der Landwirtschaft beschäftigte Handwerker und Landwirtschaftswissenschaftler werden.
Als Hauptaufgaben proklamierte die DBD die Sicherung der Bodenreform und die Stärkung der Neubauernwirtschaften. Weiterhin wollte sie die Beteiligung der bäuerlichen Bevölkerung an politischen Entscheidungen sicherstellen und die sozialen Unterschiede zwischen Stadt und Land überwinden helfen. Die Landesorganisation Brandenburg der DBD gründete sich am 25. Mai 1948. Im Zuge der Verwaltungsreform wurde 1952 die Landes- zu Bezirksorganisation umgebildet, die sich in Kreis- und Ortsvorstände untergliederte. Höchstes Organ der Bezirks- und Kreisparteiorganisationen waren die Delegiertenkonferenzen, die einen Vorstand als Leitungsorgan zwischen den Delegiertenkonferenzen und eine Revisionskommission wählten. Die Vorstände wiederum wählten jeweils ein Sekretariat als geschäftsführendes Organ zwischen den Vorstandstagungen. Sie waren in die Abteilungen bzw. Arbeitsbereiche: Vorsitzender, Parteiorgane, Agitation/Propaganda, Kader, Wirtschaft, Finanzen, Bezirksrevisionskommission, Bezirksschiedsgericht und Internationale Verbindungen gegliedert. In den Ortsgruppen erfolgte die Wahl der Leitung im jährlichen Rhythmus auf den Mitgliederversammlungen.
Die DBD setzte sich vor allem für die Kollektivierung der Landwirtschaft, die Einführung einer langfristigen Produktionsplanung und industrieller Produktionsmethoden in der Landwirtschaft, hauptsächlich durch die Übernahme sowjetischer Neuerermethoden, ein. Dabei wurden teilweise die Erfahrungen der Bauern und auch der Landwirtschaftswissenschaften negiert, was zu Fehlentwicklungen mit fatalen Folgen für das Ackerland und die Tierzucht führte.
Im politischen Herbst 1989 erwachten auch die Souveränitätsbestrebungen der Bauernpartei, die seit 1963 auf ein eigenes Parteiprogramm verzichtet und das der SED zu dem ihrigen erklärt hatte. Sie trat aus dem Demokratischen Block der Parteien aus und distanzierte sich vom Sozialismus. Im September 1990 fusionierte die DBD mit der CDU.

Bestandsgeschichte
Bis zur Vereinigung der BDB mit der CDU am 15. September 1990 befanden sich die überlieferten Unterlagen beim DBD-Bezirksvorstand Cottbus. 1993 wurden sie durch die SAPMO sichergestellt und von dieser im Juni 1996 dem BLHA übergeben. Der Bestand wurde 2004 erschlossen.

Angaben zum Umfang

Umfang:6,50 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 937 DBD-Bezirksvorstand Cottbus Nr.
Benutzungsbeschränkung:Enthält nur Verzeichnungseinheiten, für die Benutzungsbeschränkungen aufgrund Gesetzeslage bestehen.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=92448
 
Startseite|Anmelden|de en fr
Online Recherche mit scopeQuery