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Allgemeine Information |
Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 938 Kulturbund der DDR - Bezirksvorstand Cottbus |
Dat. - Findbuch: | 1950 - 1992 |
Vorwort: | Organisationsgeschichte Die Auflösung des am 10. Juni 1945 gegründeten Brandenburger Landesverbandes des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands und die Bildung der Bezirksorganisationen Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus vollzog sich von August 1952 bis Anfang 1953. Die Organisation war mit dem Ziel gegründet worden, eine demokratischen Erneuerung des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens unter Einbeziehung breiter Schichten der Bevölkerung, insbesondere der Intelligenz und der Kulturschaffenden, einzuleiten. Als Grundaufgaben der Organisation galten laut Statut die Überwindung der faschistischen Ideologie, die Pflege der humanistischen und demokratischen Traditionen der deutschen Kultur, die Förderung der Kunst und des künstlerischen Volksschaffens, die Entwicklung einer sozialistischen Nationalkultur und die Propagierung der sozialistischen Kulturpolitik. Das Spektrum seiner Aktivitäten war sehr breit gefächert. So agierte der Kulturbund vor allem als eine Dachorganisation, deren Fachkommissionen und -verbände, Freundeskreise und Arbeitsgemeinschaften hauptsächliche Träger ihres Wirkens waren. Sie verfügten in der Regel über eigene Statuten und Satzungen und wählten relativ eigenständige Leitungsgremien. Neben den Philatelisten als mitgliederstärkste Kommission bzw. seit 1969 Verband und der Kommission Natur- und Heimatfreunde mit den Interessengemeinschaften: Heimatgeschichte und Ortschronik, Ur- und Frühgeschichte, Denkmalpflege, Naturschutz und Landeskultur, Botanik, Geologie, Vivaristik, Ornithologie, Touristik und Wegemarkierung bestanden die Kommissionen: Wissenschaft, Fotografie, Bildende Kunst, Literatur, Musik, Theater und Film. Darüber hinaus waren die 1956 gegründete Pirckheimer-Gesellschaft der Bücher und Grafikfreunde, der Esperanto-Arbeitskreis, der Fachausschuss Astronomie und verschiedene Künstler-Arbeitskreise wie der Ernst Barlach- und der Johannes R. Becher-Arbeitskreis im Kulturbund vereinigt. Seit 1953 wurden in den Städten und Gemeinden "Klubs der Intelligenz" eingerichtet, die als Begegnungsstätte und Diskussionsforen von Wissenschaftlern und Studenten, aber vor allem auch als Veranstaltungs- und Ausstellungszentren dienten, denen in der Regel jeweils eine extern bewirtschaftete Klubgaststätte angeschlossen war. Ende der 1970er Jahre wurden nachhaltige organisatorische Veränderungen in den Fachgremien vorgenommen. Aus früheren Kommissionen, Arbeitsgruppen und Interessengemeinschaften entstanden 1977 die Gesellschaft für Natur und Umwelt, 1981 der Esperanto-Verband und 1982 die Gesellschaft für Fotografie. Diese Gesellschaften wiederum bildeten für die in ihren Zuständigkeitsbereich fallenden Sachgebiete Fachausschüsse und -gruppen. Das oberste Organ der Bezirksorganisationen war die Bezirksdelegiertenkonferenz, die in der Regel alle vier Jahre einberufen wurde. Auf ihr wurden die Bezirksleitung des Kulturbundes, die Bezirksrevisionskommission sowie die Delegierten zum vier- bzw. fünfjährlich tagenden Bundeskongress gewählt. Mit der Führung der Geschäfte der Bezirksleitung wurde ein Bezirkssekretariat betraut, das mit hauptamtlichen Mitarbeitern besetzt war. Daneben bestand ein von der Bezirksleitung gewählter Arbeitsausschuss, der die Arbeit des Sekretariats kontrollierte, den Arbeitsplan aufstellte und die Tätigkeit der Leitung unterstützte. Das Bezirkssekretariat war in die Bereiche: Organisation, Kader und Schulung, Arbeit mit der Intelligenz, Kulturelle Massenarbeit, Geschäftsführung und Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit und Internationale Verbindungen strukturiert. Die im Kulturbund vertretenen Fachkommissionen waren bis zu ihrer Umwandlung in Gesellschaften direkt dem Sekretariat unterstellt. Sie wählten wie auch ihre Funktionsnachfolger eigene Leitungsorgane auf der Bezirks- und Kreisebene. Die Kreisorganisationen des Kulturbundes waren analog der Bezirksorganisation aufgebaut, wobei die Kreisdelegiertenkonferenzen alle zwei Jahre einberufen wurden. Die unterste Organisationseinheit bildeten die "Klubs der Intelligenz", die Orts- und die Hochschulgruppen. In ihnen waren die mindestens fünfzehn Mitglieder entsprechend ihrem Wohnsitz bzw. nach Wissenschaftseinrichtungen zusammengefasst. Auf den Jahreshauptversammlungen wurde die jeweils für zwei Jahre tätige ehrenamtliche Orts-, Stadt- bzw. Hochschulgruppenleitung gewählt. Nachdem im Zuge der gesellschaftlichen Veränderungen im Herbst des Jahres 1989 auch das Präsidium des Kulturbundes zurückgetreten war, fand im März 1990 in Potsdam ein außerordentlicher Bundeskongress statt, auf dem sich die Mehrheit der Delegierten für das Weiterbestehen der Organisation als unabhängige und demokratische Vereinigung von kulturell Interessierten aussprach. Mit der Gründung des Landesverbandes Brandenburg des Kulturbundes e.V. fand die Auflösung der Bezirksorganisationen ihren Abschluss. Der Philatelistenverband und die Gesellschaft für Natur und Umwelt, diese unter der Bezeichnung "Bund für Natur und Umwelt" setzten ihre Tätigkeit als selbständige Organisation fort.
Bestandsgeschichte Die Bezirksleitungen unterhielten keine Archive und verfügten auch nicht über Zentral- bzw. Altregistraturen. Das Schriftgut wurde bei den einzelnen Strukturteilen der Organisation verwahrt. Der Bestand wurde bis zu seiner Übernahme in das BLHA im Jahre 1997 ehrenamtlich betreut. Die übernommenen Materialien wurden mit Ausnahme des Sammlungsgutes im Jahr 2015 erschlossen.
Abkürzungs- und Fremdwörterverzeichnis AG Arbeitsgruppe AK Arbeitskreis Avifauna Alle Vogelarten einer Region BAG Bezirksarbeitsgruppe BFA Bezirksfachausschuss DSF Gesellschaft für deutsch-sowjetische Freundschaft Entomologie Insektenkunde FDJ Freie Deutsche Jugend GNU Gesellschaft für Natur und Umwelt Herpetologie Lurche und Kriechtiere Ichthyofauna Alle Fischarten einer Region KV Kreisvorstand VdgB Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe Vivaristik Pflege und Zucht von Tieren in ihrem natürlichen Lebensraum ZV Zentralvorstand |
Vorgänger: | Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands - Landesleitung Brandenburg |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 9 lfm 579 Fotos, 8 Tonbänder, 29 Plakate |
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Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA Rep. 938 Kulturbund - Bezirksleitung Cottbus Nr. BLHA Rep. 938 Kulturbund - Bezirksleitung Cottbus - Fotos Nr. BLHA Rep. 938 Kulturbund - Bezirksleitung Cottbus Plakate Nr. |
Benutzungsbeschränkung: | Enthält nur Verzeichnungseinheiten, für die Benutzungsbeschränkungen aufgrund Gesetzeslage bestehen. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=92469 |
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