950 VdgB BV Cottbus; Rep. 950 Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe - Bezirksvorstand Cottbus; 1946-1990 (Bestand)

Archivplan-Kontext

 

Allgemeine Information

Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 950 Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe - Bezirksvorstand Cottbus
Dat. - Findbuch:1952 - 1990
Vorwort:Organisationsgeschichte
Nach der im Zuge der Verwaltungsreform Mitte des Jahres 1952 erfolgten Auflösung des 1946 gegründeten Landesverbandes Brandenburg der VdgB wurden auf dem Territorium des Landes Brandenburg die Bezirksverbände Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus gebildet. Die Bezirksorganisationen gliederten sich in Bezirks-, Kreis- und Ortsvorstände. Höchstes Organ der Bezirks- und Kreisorganisationen waren die in den Bezirken alle fünf Jahre und in den Kreisen zweimal in fünf Jahren tagenden Delegiertenkonferenzen, auf denen jeweils die Vorstände und Revisionskommissionen gewählt wurden. Auf den Kreisdelegiertenkonferenzen wurden darüber hinaus noch die Vorstände der VdgB seit November 1950 angeschlossen, organisationseigenen Bäuerlichen Handelsgenossenschaften und der Molkereigenossenschaften gewählt. Als geschäftsführendes Organ war ein Sekretariat mit hauptamtlich beschäftigten Mitarbeitern tätig. Im Prozess der Kollektivierung der privaten bäuerlichen Betriebe in den 50er Jahren setzte sich die VdgB im besonderen Maße für die Bildung von landwirtschaftlichen und gärtnerischen Produktionsgenossenschaften ein. So propagierte sie auf Agitationsveranstaltungen unter der ländlichen Bevölkerung die Vorteile der landwirtschaftlichen Kollektivwirtschaften und übereignete diesen auch organisationseigene Gebäude, Grundstücke, Geräte und Maschinen. Nach dem Abschluss der Kollektivierung förderte die VdgB hauptsächlich das kulturelle Leben in den Dörfern, führte weiterhin Agitationsveranstaltungen durch und organisierte in Zusammenarbeit mit der URANIA und der Agrarwissenschaftlichen Gesellschaft die fachliche Qualifikation der in der Landwirtschaft Tätigen. Als Bestandteil der Nationalen Front der DDR trat sie als Organisator der Wettbewerbsbewegung "Schöner unsere Städte und Gemeinden - Mach mit!" unter den Dörfern und Gemeinden sowie als Initiator des sozialistischen Wettbewerbs unter den landwirtschaftlichen und gärtnerischen Genossenschaften hervor. Nachdem die Parteiführung der SED 1982 die Reaktivierung der VdgB beschlossen hatte, verabschiedete die Zentrale Delegiertenkonferenz der Organisation 1984 ein neues Statut. In diesem wurde die VdgB als sozialistische Massenorganisation der Genossenschaftsbauern und Genossenschaftsgärtner definiert, deren hautsächlichste organisatorische Ziele darin bestanden, die Realisierung der auf dem IX. Parteitag der SED formulierten Hauptaufgabe, die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik, und die Festigung des Bündnisses zwischen der Arbeiterklasse und der Klasse der Genossenschaftsbauern zu befördern. Mit der Einrichtung von BHG-Verkaufsstellen sollte eine Verbesserung der ländlichen Versorgung erreicht werden. Den Abwanderungstendenzen insbesondere der Jugend vom Land in die Städte vermochte die VdgB auch durch eine Intensivierung in der kulturellen Betreuung der ländlichen Bevölkerung in den 80er Jahren nicht entgegenzuwirken. Im März 1990 beschloss der Bauerntag die Gründung eines Bauernverbandes der DDR, dem fünf Landesorganisationen, darunter der Landesbauernverband Brandenburg e.V., nachgeordnet waren.

Bestandsgeschichte
Während der Zentralvorstand der VdgB über ein eigenes Endarchiv verfügte, waren bei den Bezirksvorständen Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus nur Verwaltungsarchive eingerichtet. Diese waren auf Grundlage einer 1959 zwischen dem BLHA und dem Zentralvorstand geschlossenen Vereinbarung verpflichtet, das Archivgut an das BLHA abzugeben. Die Verwaltungsarchive der VdgB-Bezirksvorstände wurden seit 1966 regelmäßig angeleitet. Eine erste Übernahme aus dem Potsdamer Verwaltungsarchiv erfolgte 1974. Seit 1986 bestand seitens der Bezirksvorstände jedoch kaum noch Bereitschaft zur Übergabe von Archivgut an das BLHA. Mit Hinweis auf die Eigentumsverhältnisse der Unterlagen wurden alle weiteren Übernahmen unterbunden. Die Anleitungsbesuche wurden zwar weiterhin fortgesetzt, der größte Teil der überlieferten Unterlagen gelangte jedoch erst nach der Auflösung der Bezirksorganisationen im März 1990 durch Abgaben des Rechtsnachfolgers, des Landesbauernverbandes Brandenburg e.V.i.L., an das BLHA. Die Lohn- und Gehaltsunterlagen sowie die Personalakten der Mitarbeiter verblieben beim Rechtsnachfolger.
Der Bezirksvorstand Cottbus der VdgB verfügte über ein Verwaltungsarchiv, an das jeweils jährlich ausgesondertes Schriftgut abgegeben wurde. Leitungsschriftgut aus dem Überlieferungszeitraum vor 1978/79 wurde vermutlich vor Abgabe an das Verwaltungsarchiv kassiert. Bemühungen um eine Übernahme von Archivgut in das BLHA wurden vom Bezirksvorstand Cottbus abgewiesen. So gelangten die archivwürdigen Unterlagen erst im März 1992 nach dessen Auflösung ungeordnet und ohne Findhilfsmittel in das BLHA. Die bei der Eingangsrevision ermittelten Lohn- und Gehaltsunterlagen wurden an den Landesbauernverband e.V.i.L. abgegeben.

Der Bestand wurde im Zuge der Retrokonversion von Findhilfsmitteln in das Archivprogramm überführt, d.h. es erfolgte keine Bearbeitung des Bestandes.
Vorgänger:VdgB (BHG) - Landesvorstand Brandenburg
Nachfolger:Landesbauernverband Brandenburg e.V., i.L.

Angaben zum Umfang

Umfang:6,50 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 950 VdgB-Bezirksvorstand Cottbus Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=94894
 
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