955 VS BA Cottbus; Rep. 955 Volkssolidarität - Bezirksausschuss Cottbus; 1952-1990 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 955 Volkssolidarität - Bezirksausschuss Cottbus
Dat. - Findbuch:1952 - 1989
Vorwort:Organisationsgeschichte
Im Land Brandenburg wurden 1945/46 zahlreiche Hilfsaktionen insbesondere für Flüchtlingskinder und Kriegsheimkehrer gestartet, in deren Zusammenhang sich die "Märkische Volkssolidarität" herausbildete. Sie war als Landesorganisation Brandenburg der im Oktober 1945 in der SBZ gegründeten Volkssolidarität nachgeordnet. Zu ihren grundlegenden Aufgaben gehörten die Organisation von Hilfsaktionen wie die Sammlungen von Hausrat, Bekleidung und auch Geldspenden. Durch die Zuweisung von Wohnobjekten und anderen Räumlichkeiten konnten in Brandenburg zahlreiche organisationseigene Kindertagesstätten und -heime sowie Volksküchen, Werkstätten und Betreuungsstellen für ältere und pflegebedürftige Menschen eingerichtet werden. Mit der Gründung der DDR gelangte die Mehrzahl dieser Einrichtungen in staatliche Trägerschaft, und die Tätigkeit der Organisation reduzierte sich allmählich auf die Fürsorge für ältere und hilfsbedürftige Menschen.
Im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform im Jahr 1952 erfolgte die Reorganisation der Volkssolidarität in Zentral-, Bezirks-, Kreis- und Ortsausschüsse. Als höchstes Organ der Bezirksorganisation fungierte der Bezirksausschuss, den die alle zwei Jahre tagende Bezirksdelegiertenkonferenz wählte. Als geschäftsführendes Organ fungierte ein mit hauptamtlichen Mitarbeitern besetztes Sekretariat des Bezirksausschusses, dem ehrenamtlich besetzte Arbeitsgruppen für Organisation, Agitation und Propaganda, Finanzwirtschaft, Kultur und soziale Betreuung beigeordnet waren. Auf der regionalen Ebene waren die durch die Kreisdelegiertenkonferenzen gewählten Kreisausschüsse der Volkssolidarität tätig, die dem Bezirksausschuss gegenüber rechenschaftspflichtig waren. Den Kreisausschüssen unterstanden die Ortsausschüsse sowie die Klubs und Treffs der Volkssolidarität in den Städten und Gemeinden.
Die Volkssolidarität entwickelte sich zu einer Organisation der freiwilligen solidarischen Hilfe, die ältere und behinderte Menschen bei der Hauswirtschaftspflege unterstützt und die "Mach mit Wettbewerbe" der Nationalen Front einbezog. Darüber hinaus beteiligte sie sich an internationalen Solidaritätsaktionen durch Unterschriftensammlungen und den Verkauf von Solidaritätsmarken. Die Mitgliedschaft in dieser Organisation stand jedem Bürger der DDR offen, wobei die Höhe des zu zahlenden Mitgliedsbeitrages individuell war. Neben den hauptamtlich beschäftigten Hauswirtschaftspflegerinnen waren ehrenamtliche Volkshelfer tätig. Die Bezirksausschüsse der Volkssolidarität arbeiteten in Bezug auf die Einrichtung von Veteranenklubs und der Bereitstellung subventionierter bzw. kostenfreier Eintrittskarten für Rentner mit den Räten der Bezirke eng zusammen. Als Massenorganisation war die Volkssolidarität in den Gremien der Nationalen Front vertreten.
Die zentrale Delegiertenkonferenz der Volkssolidarität beschloss im Mai 1990 den Fortbestand ihrer Organisation als eingetragener Verein, der Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverein wurde. Die Bezirksorganisation Cottbus löste sich zum Jahresende 1991 auf. Der neugebildete Brandenburger Landesverband der Volkssolidarität e.V. unterhält in den ehemaligen Bezirksstädten weiterhin Geschäftsstellen mit einigen hauptamtlich tätigen Mitarbeitern.

Bestandsgeschichte
Die überlieferten Unterlagen wurden dem BLHA im Juni 2009 vom Stadtarchiv Cottbus übergeben.
Der Bestand wurde 2019 endgültig verzeichnet.

Angaben zum Umfang

Umfang:1 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 955 Volkssolidarität - Bezirksausschuss Cottbus Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=94895
 
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